Trainingslager ABC für Mallorca
ARENAL, S‘. Die Mutter aller Bettenburgen. Abgesehen davon liegt Arenal zentral für Ausfahrten aller Art: Flach, Wellig, Bergig. Und das feierfreudige Publikum reist erst ab 1. April an, dann spätestens gilt: Rette sich wer kann!
BIERKÖNIG. Ohne den König zu besuchen, soll man(n) die Insel nicht verlassen. Nungut: gesagt getan. Was man(n) allerdings wissen sollte: Der B. residiert nicht in einem Schloss sondern haust in einer eher als „Schuppen“ anmutenden Location. TL im März = Jacke mitnehmen. Sonst kalt!
CAP FORMENTOR. Für mich eines DER Ziele auf der Insel. Arenal-Port Pollenca sind 80 km pro Strecke, kommen noch + 2x 15km fürs Cap hinzu. „Der Straßenbelag lässt dich nicht vorwärts kommen“ weiß Mario aus Belgien zu berichten. STIMMT! Trotzdem ein Erlebnis. Fies wird es erst, wenn du auf dem Rückweg in Pollenca „downtown“ stoppst, einen Mandelkuchen stopfst und feststellst: es ist 16.30 Uhr! Runterschlucken, zahlen, angasen. Und den DIREKTESTEN Weg zurück. Ganz fies wird es, wenn du dich 2 km vorm Hotel doch noch verfährst und kein Licht dabei hast. Alles Erfahrungswerte: Augen zu und durch den Kreisel, immer Richtung Meer. Die Polizei eskortiert dich zum Strand!
DELTAHÜGEL. „Es gibt ein Leben ohne“, weiß John F. aus H. zu berichten.
EIMERPFAND. Für mich eines der lustigsten Schilder, die ich im
Supermarkt gesehen habe: „Keine Pfand auf Eimer!“
FAHRRAD. Mieten oder mitnehmen? Schneller im Sattel sitzt man mit einem Mietrad (wir sind ja zum Fahren hier und nicht zum Schrauben!). Stört sich wer an schmuddeligem Lenkerband oder abgeblätterten Aufklebern am Laufrad? dann Rad mitnehmen!
GRUNDLAGENTRAINING. Ist ausschließlich in der Gegend südlich von Campos möglich. Alles andere hat etwas von „Holsteiner Wellenritt“ und ist definitiv mit Vorsicht zu genießen. Nicht jede Welle antreten. Sonst kaputt. Schneller als du gucken kannst!
HEUTE HAB‘ ICH TRAININGSFREI. Heißt übersetzt: Heute fahre ich nur 80km zum Beine lockern. Achso. ICH hätte ja ‘nen Shoppingtag in Palma vorgeschlagen und mich mal wieder als Trainingslager-novize geoutet.
INSELINNERES. Es ist März. Es duftet nach Blumen, nach sauberer Luft, nach Frühling. Die Margeritten wachsen in Hüfthöhe. Die Fincas laden zum Träumen ein und die Cafés zum Verweilen. Das MUSS man gesehen und gerochen haben.
JAMMEREI. Zu windig. Zu anstrengend. Zu kalt. Zu hell. Zu voll. Zu leer. MANN INNE TÜNN‘ dann bleib doch zu Hause! Und nerv‘ mich nicht!
KAFFEEGEDECK. Ich habe versucht, es zu ignorieren. Diese deutschsprachigen „Kaffee & Kuchen“ Schilder. Es ist wie es ist: WAHR! Lecker und günstig für 3,50 € – ohne Witz!
LOCALS. Für mich die geduldigsten Menschen auf diesem Planeten. Wir bevölkern ihre Insel. Wir sprechen sie auf Deutsch an. Wir bestellen siehe Kaffeegedeck im Inselinneren. Wir nehmen ihre Sonne mit nach Hause. Und sie? SIE HUPEN NICHT, SIE SCHNEIDEN NICHT DEN WEG, SIE FAHREN UNS NICHT UM – sondern geduldig hinter jeder Gruppe her – ich bin fassungslos und sage DANKE, liebe Mallorciner!
MANDELKUCHEN. Mmmmmmmmmmh! Dafür lohnt sich JEDE extra Einheit.
NEIDISCH. Schicke ein Foto z.B. über Facebook auf dem du in kurz/kurz draußen im Café sitzt, die Berge und den blauen Himmel im Hintergrund. Wundere Dich nicht über Kommentare der Daheim gebliebenen, antworte nicht und sende keine weiteren Fotos! Es sei denn ein Foto mit Plattfuß im Regen.
OMELETT. Vom Frühstücksbuffet nicht wegzudenken. Um eines dieser seltensten Exemplare zu ergattern, gehe wie folgt vor: Dein Anhang geht auf Platzsuche und du selbst auf dem direkten Weg zur nicht enden wollenden Menschenschlange!
PA AMB OLI. Sprich „pamboli“ – der ulitmative, einheimische Energiekick für alle, denen Gels und Riegel zu schnöde sind! Danach nicht gleich im Wind fahren!!
QUASSELSTRIPPEN im Restaurant. Mein Puls, mein Plan, meine Kilometer. Ich kann es nicht mehr hören! In Ruhe essen ist eh schwer, siehe Schlacht. Man schützt sich am besten, in dem man sich neben „ältere Leute ohne Sportklamotten setzt“. Obacht auch vor großen Gruppen!
RANDA. „Solange Du Randa sehen kannst, ist alles gut!“ Weiß Jörg,
der Teamchef. DER muss es ja wissen!!!
SPITZNAMEN. Wenn Du in eine Gruppe gerätst mit durchtrainierten Jungs, die sich gegenseitig SCHERE, MASCHINE oder TRAINER rufen: Platz im Windschatten suchen und Schnauze halten!
SCHLACHT AM BUFFET. Werde ich mich NIEMALS daran gewöhnen und dennoch mitmachen, wohl oder übel, denn: Keine Schlacht = keinen Pfannkuchen = Keine Energie = abreißen nach 3h Fahrtzeit.
STEILKÜSTE. Nix für den, der im Trainingsplan „fahre heute im flachen und welligen Terrain mit hoher Cad“ notiert hat. Trotzdem sollte sich jede(r) 1x eine Ausfahrt in den Bergen gönnen: Wetterbericht vorher studieren! Im März kann es noch schneien!
TOILETTEN. Mein Spezialthema. Auf der gesamten Insel kann frau bedenkenlos pieschern. Einzige Ausnahme – der Flughafen.
URLAUBSKASSE. Dank der moderaten Preise überall auf der Insel und der fehlenden Zeit fürs Shopping und Dank des umfangreichen Buffets im Hotel kann man den Urlaub als durchaus „bezahlbar“ bezeichnen.
VORFREUDE! Ist sowieso die schönste Freude! Spätestens 11 Tage vor Abflug wird das Wetter online mehrfach täglich gecheckt. Jeder Sonnenstrahl wird kommentiert, jede Regenwolke ignoriert. Gar nicht um kümmern: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
WIND VON ACHTERN. Auch Rückenwind genannt. Gibt es auf Mallorca ebenso wenig wie zuhause in der Marsch. War ich im …Arsch!!!
XXL-Zimmer. Muss man nicht buchen, kann man aber: um so mehr Platz hat das Radsportequipment!!
YOGHURT. Hab‘ ich nur aufgeführt, weil ich weiß, dass du zu den Menschen gehörst, die gucken, „ob sie wohl auch was mit ‚Y‘“ gefunden hat: Hat sie!
ZURÜCK ZU HAUSE. Stelle ich fest: dort ist es auch schön! Mallorca, wir sehen uns im nächsten Jahr!