Stevens-Cup, Lieth / Elmshorn
Die Fotos sind nächste Woche online!
RG UNI Hamburg hat als Ausrichter ein weiteres Mal gezeigt, dass sie nicht nur Rennen fahren, sondern auch im Organisieren einen Treppchenplatz erkämpfen können: es gab genügend von allem für alle – die „bekannte“ Strecke glänzte mit ein paar neuen Häkchen, was ihr gut bekommen ist. Der angesagte Dauerregen hat den Weg nach Elmshorn zum Glück nicht gefunden und so konnten wir ein weiteres Mal ohne große Pfützen durch den Tag rasen.
Wenn Wedel schon ein besonderes Rennen ist – dann ist Elmshorn für mich besonders besonders. In Lieth trainiere ich unter der Woche, in Lieth diskutiere ich mit Hundehaltern, springe regelmäßig vom Rad, wenn wieder mitmal Hindernisse aufgebaut sind (das hilft!!) und mache einen Bückling nach dem anderen, wenn Waldmenschen freiwillig Platz machen. Und die Kinder vom Waldkindergarten, die sind sooo süß! „Schneller“, „Guck mal die Radrennfahrer!“, „Darf ich auch mal?“ Schnuckelig, die Kleinen!
Hab die Starts bis zum Erbrechen geübt. Bin seit „Wochen“ dabei und fahre jede Baumwurzel ab. Links, rechts, geradeaus, schneiden oder ab durch die Mitte: Ich war wirklich sehr aufgeregt! Und gleich sollte ich wissen, ob sich die Mühe und Aufregung gelohnt hat….
Der Pfiff ertönt, ich komme nicht nur gleich in die Pedale sondern auch sonst gut weg, kann einen Piraten hinter mir lassen und es selbst kaum glauben: vorläufig Platz 3. Bin wie ein Derwisch Anne und Lisa hinterhergerast (hab beim Schreiben schon wieder einen 120er Puls!), komme super durch die bergauf-Passage, finde MEINEN Weg bis zur Treppe. Anne u. Lisa immer noch direkt vor mir. Wie geil.
Oben angekommen trennen wir uns: ich sehe Sternchen (UND DAMIT MEINE ICH AUSNAHMSWEISE MAL NICHT MEINEN GELIEBTEN EHEMANN!!!!), brauche die Bergab-Passage zum Durchgrünen und die anderen beiden drehen jetzt erst richtig auf: DAS ist der kleine aber feine Unterschied zwischen schon schnell und schön schnell: weg sind sie.
Es dauert nicht lange, da überholt mich ein leichtfüßiges Reh, schließt zu mir auf, lächelt lieb, die geschminkten Rehäuglein gucken mich an und das Rehlein sagt: „Suuusiiiiii, komm doch mit!“ Liebe Beni, ich danke Dir für das Angebot und dafür, dass Du mir zutraust, Dein Hinterrad zu halten… – zumindest konnte ich Dich ein paar Runden sehen: das ist auch schon ein Erfolg!!
Hinter mir schnaufte und trötete es, die Jäger haben nicht nur das Reh gewittert sondern wollten auch zu mir aufsch(l)ießen, was ich bis zur letzten Runde zu verhindern wusste. Teamchefs klare Ansagen: „KONZENTRIERE DICH!“ und die Anfeuerungsrufe der Fans „5 Sek. Vorsprung“ – „jetzt sind es schon 8″ – „mehr als 10 Sek.“ verfehlten ihre Wirkung nicht und ich bin gefahren um mein Leben!
Während ich noch auf der letzten Runde schnaufte, ging es hoch her im Zielbereich. Beni unser Super-Reh ist kurz vor Ziel beim Schalten die Kette verklemmt und musste von Anne ins Ziel gezogen werden, damit sie nicht umfällt. So wurde aus dem Jäger noch eine gejagte und Anne kam vor Beni ins Ziel.
Leider haben wir das „Gelbe Trikot“ verloren, Anne ist nun Punktgleich mit Lisa, Lena nur einen winzigen Zähler dahinter – da geht noch was: wir werden kämpfen! Es sind noch vier Rennen bis Saisonende und wir noch lange nicht am Ende…
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 2. Platz für Anne, 4. Platz für Susi, 5. Platz für Lena, 7. Platz für Julia. Und im Gesamtklassement Plätze 2-4 (Anne/Lena/Susi) und 6. Julia.
In diesem Sinne,
Bis bald im Wald