Stevens-Cup, Norderstedt
Ich glaub‘ ich steh im Wald!
Gleich zu Saisonstart ist „unser“ Verein der Veranstalter des Stevens-Cross-Cup und der Teamchef hat sich zur Aufgabe gemacht, den Wald von sich selbst zu befreien. Dazu benötigte er ca. 30 fleißige Heinzelmännchen und Teammitglieder, die bereitwillig am Vortag um 11 Uhr auf der Matte – pardon, auf dem Laubteppich standen.
Wir haben von 11-17 Uhr den Wald auf links gekrempelt und die Strecke komplett von rutschigem Laub, von lästigen Längswurzeln, von überdimensional großen Pfützen und von (Klecker)Matsch befreit. Hinzugefügt wurden u.a. ein Doppelsprung (für deren Durch- und Überquerung die kleinen Frauenfüße gefühlte 15 min. benötigten. Haha!), ein Baumwurzelsprung und viele kleine, kniffelige Ecken & Kanten. Die Pfützen wurden von unserer Praktikanteningenieurin Ines H. mit einem ausgeklüngelten Drainagesystem nahezu komplett entfernt. Wer noch nie in seinem Leben Pfützen weggefegt hat, sollte das mal probieren: gibt ordentlichen Muskelkater im Oberarm.
„Ich höre schon morgen den Sprecher“, so unser Fan Ole zum fast komplett anwesenden Frauenteam, „der wird sagen: Die Plätze 10-15 gehen komplett an die Mädels vom Team Flussfisch Bertram & Römer. mehr war nicht drin, die sind alle komplett erledigt vom Wald fegen!“ HUMOR IST; WENN MAN TROTZDEM LACHT!
Apropos lacht: Am Renntag lachte die Sonne den ganzen Tag vom Himmel, manch ein Gag vom Sprecher René war so lustig, dass sie (die Sonne) Tränen lachte! Aber alles in allem kann man sagen, dass wir Wettertechnisch mehr Glück als Verstand und somit einen rundherum gelungenen Tag hatten!
Die Strecke wurde sehr gut angenommen, wir hörten von vielen Komplimenten und nur von wenigen Stürzen, die allesamt glimpflich ausgingen. Sehr zur Freude des Veranstalters hatten knapp 200 Teilnehmer gemeldet, so war z.B. die Hobbyklasse stark wie selten vertreten und 15 Meldungen in der Frauen Elite sucht in der Crosssaison seinesgleichen.
Spannende wie faire Fights gab es in allen Klassen und endlich – ENDLICH! war es auch beim Frauenrennen spannend wie selten zuvor: Die Plätze 1 und 2 wurden im Zielsprint an Lena Bischoff-Stein vom Team Flussfisch Bertram & Römer sowie Doris Steenfatt vom Team mc pirate e.V. erkämpft. Außer dem Teamchef hat „niemand“ – am wenigsten Lena selbst – mit diesem fulminanten Auftakt gerechnet und entsprechend groß war die Aufregung nach Rennende. An dieser Stelle ganz offiziell vom Team an Lena: „Herzlich Willkommen im Team und DANKE, dass Du die erste Goldmedaille der Saison eingefahren hast. Wir sind alle stolz auf Dich!“
Anne hat sich in einem weiteren Zweiersprint den 5. Platz erkämpft – ein Wunder an sich, wenn man bedenkt, wieviel Tonnen Holz sie am Vortag durch den Wald gefegt und getragen hat. Sie widmet ihre knapp verfehlte Holzmedaille dem Oberförster!
Susi ging als 4. in die erste Kurve und kam als 10. wieder hinaus: da geht noch was! Aber auch sie kämpfte tapfer im Rennen und biss sich vom 10. Platz Runde für Runde weiter nach vorne bis zum Zielstrich und freute sich über den 6. Platz von 15 aufgeregten Starterinnen.
Auch an der Verpflegung gab es nix auszusetzen: Kaffee & Kuchen, Würstchen & Suppe, Brötchen, kalte Getränke – für jeden Geschmack und vor allem reichlich bis Rennende vorhanden.
Kaum war der Sieger im letzten Rennen gekürt, haben wir mit dem Aufräumen begonnen und bitte stellt Euch unsere Helfer-Gesichter vor als der Wald-Cheforganisator sagte: „So, und nun fegen wir das Laub zurück auf die Wege, harken die Spurrillen weg, legen die zur Seite geschafften Hölzer wieder an Ort und Stelle und buddeln die versteckten Wurzeln wieder frei. Ich habe dem Oberförster versprochen, den Wald in den Urzustand zurück zu setzen!“
Ich für meinen Teil hatte kurz Schnappatmung, den anderen ging es ähnlich und zuerst leicht unmotiviert begaben wir uns auf die Strecke. Man muss das mit Humor sehen: so wurde der auf links gekrempelte Wald wieder auf rechts gekämmt und um 17.15 Uhr konnte niemand mehr sehen, dass hier fast 200 Menschenskinder um die Wette gefahren sind! Wir haben mit den Spaziergängern um die Wette gelacht, die haben ungläubig zugeschaut und sich – naja, sagen wir mal vorsichtig – doch sehr gewundert über diesen komischen Sport!
In diesem Sinne: Ein ganz herzliches Danke an alle Helfer, Zuschauer, Sportler und an das offizielle Team bei Start/Ziel!
Bis bald im Wald, Susi Rautenberg