Meisterschaft der Nordverbände, Wedeler (Rutsch)Auen
Die Zuschauer dürfen gerne zum Klatschen ihre Schuhe aus den Taschen nehmen!
Wie praktisch, wenn man in Haselau wohnend sozusagen neben der Rennstrecke zu Hause ist! Wie praktisch auch, wenn selbige schon Tage vorher freigegeben ist zum Trainieren! Und wie oberpraktisch, wenn man am Samstag vorm Rennen sooo neugierig ist und noch trainieren möchte – und von den Helfern im Wald sozusagen genötigt wird, die Strecke auszuprobieren: Liebe RG Wedel-Helfer – großes Kino!! Ganz lieben Dank dafür. Das habt Ihr super gemacht!! Danke fürs Äste wegschneiden, fürs Kurven begradigen und DANKE für Euer Verständnis. Ich bin ziemlich beruhigt nach Hause geradelt, wohl wissend, dass die Strecke anspruchsvoll und technisch ist – aber nicht matschig und glitschig.
Wer nun auch immer nachts vergessen hat, das Fenster über Wedel zu schließen, wird sich wohl nie klären… Jedenfalls haben alle ziemlich sparsam geguckt, als wir Sonntag die Matsch-Hölle des Nordens betraten – wer will da noch ein Rennen in Belgien erleben, wenn es auch in Wedel geht?!!
Wie es sich für Marsch-Auen gehört, wird der Boden nicht nur matschig, nein, aufgrund des hohen Lehmanteils gleich auch rutschig und glibberig und ja- beinahe unbefahrbar! Zudem klemmte das Dachfenster über Wedel immer noch und der Regen wollte und wollte nicht aufhören: WIE GEMEIN!! Nicht nur für die Teilnehmer – auch stand zur Befürchtung, dass die Zuschauer ausbleiben.
Welch‘ Freude, als es dann gegen 10 Uhr aufhörte zu regnen und zwischendurch sogar die Sonne zum Vorschein kam. Ich mit meinem unerschütterlichen positiven Wetterdenken sage ja, wir haben Glück gehabt mit dem Wetter… Irgendwie stehe ich mit meiner Meinung mal wieder alleine da. Im Wald.
Startaufstellung erfolgte nach den Punkten des Deutschland-Cup. Da haben 7 von 11 Mädels mal schön sparsam geguckt. Ich auch. Nagut, ist ja verständlich! ISJA SCHON GUT! Dann starte ich eben aus der 2. Reihe – mir doch egal, von wo ich meine Aufholjagd beginne!
Der Pfiff ertönt, es geht los. Mein Gott, war ich aufgeregt. Die erste Kurve wird wohl niemals mein Steckenpferd werden. Ich fand mich nach der 1. Kurve im Mittelfeld wieder, was für mich gleichzusetzen ist mit „geht grad noch!“ Hatte es sich im Fahrerinnenlager noch nicht ganz herumgesprochen, dass Regen x Matsch x Kurve = Vorsicht bedeutet? Vielleicht das Gewicht besser verlagern? Oder langsamer fahren? Konzentrieren? Das Rennen ist noch keine 2min. alt und ich kam mir vor wie im Schlaflabor: überall lagen Menschenskinder!!!
Nun ist das sicher keine Kunst, liegende Konkurrentinnen zu überholen – die Kunst ist, dabei selbst nicht hinzufallen! Hatte mich, das Rad und die Strecke super in Griff und konnte eine Aufholjagd beginnen, die sich gewaschen hat. An dieser Stelle mal einen ganz besonderen Dank an meine Teamkollegin Solveig, die zurzeit die Rennen nur als Zuschauer beobachten kann: Solveig, Deine Tipps sind Gold wert. Jeder einzelne! DANKE!
Ich merkte von Runde zu Runde, dass ich noch nicht genug hatte, ich wollte fahren, fahren, fahren und konnte treten, treten, treten. Ich bin weder gestolpert noch geschliddert, konnte meine Ellenbogen beim Überholen RAUSFAHREN und danach gleich wieder einklappen. GEHT DOCH! Es läuft!!
Ich sehe Eure Blicke. Ich spüre es. IHR LAUERT AUF DEN NÄCHSTEN SUSI-FAUX-PAX! Gebt es zu!!! Ihr würdet gerne lesen von einem Überschlag, vom verkehrten Abbiegen, vom gegen-den-Baum springen, von einem abgerissenen Schaltwerk kurz vor Ziel?
ICH PUSTE EUCH WAS!!!
Das ich mit diesem Schlammhaufen überhaupt ins Ziel gekommen bin, ist ein kleines Wunder. Wir haben ausgesehen wie die Ferkel. ENDLICH IM SCHLAMM WÜHLEN UND KEINER KANN MECKERN. Ein Crosstraum.
Wie sich die anderen Flussfische im Schlamm gesuhlt haben kann ich nicht sagen – Julia kämpfte hinter mir und die Teamchefin habe ich anfangs noch gesehen, bis auch sie den Bertramturbo zündete und wir uns erst im Ziel wiedergetroffen haben.
Der Teamchef kann stolz auf uns sein und auch die Vereinsspitzen haben Grund zum Strahlen – here are the results of „Queen of Cross 2013″
Anne: Platz 3 „Meisterschaft der Nordverbände“ und Vize-Meisterin Hamburg. Unvergessen, wie sie bei der Siegerehrung Beni einarmig aufs Podest gezogen hat: Hut ab!
Suse: Platz 4 „Meisterschaft der Nordverbände“ und Vize-Meisterin Schleswig-Holstein.
Julia: Platz 10 „Meisterschaft der Nordverbände“ und Platz 7 Hamburger Meisterschaften.
Und auch wenn Antje nicht zum Flussfisch-Team gehört, so ist sie zumindest bei RV Germania Kollegin von Anne und Julia und deshalb ausnahmsweise an dieser Stelle: Glückwunsch zum 3. Platz in der Hamburger Meisterschaft, liebe Antje! Super gemacht.
In diesem Sinne,
bis bald im Wald
Eure Suse